Leer, grau oder weiss liegt der Garten in dieser vegetationslosen Zeit. Umso schöner sind die wenigen Blütensträucher die schon im Winter beginnen ihre Blütenpracht zu entfalten.
Die im Winter blühenden Sträucher sind dankbare Gartengewächse. Einfach in der Kultur, intensive Blüher in der vegetationslosen Zeit, was gibt es Schöneres? Ein Wunder für jeden Betrachter und ein sicheres Zeichen für jeden Gartenliebhaber, dass der Frühling früher oder später wieder kommt.
Winterschneeball (Viburnum bodnantense)
Der Winterschneeball ist ein sommergrüner Strauch mit einer Wuchshöhe von ca 2,5m. Sein Breitenwuchs kann ohne weiteres so weit sein wie hoch. Der Strauch ist ein Flachwurzler mit einem dichten Wurzelgeflecht. Eine Unterpflanzung ist deshalb nicht bis zu den Verzweigungen des Stockes hin möglich. Die zunächst straff aufwärts wachsenden Triebe verzweigen sich sparrig und hängen als alternde Triebe zum Teil bogig. Die anfangs glänzend rotbraune Rinde blättert mit dem Alter gerne ab. Die runzeligen Blätter erscheinen in Büscheln und sind beim Austrieb rötlich überhaucht. Im Herbst färben sie sich rotbraun bis violett und fallen dann ab.
Die ersten Blüten erscheinen je nach Wetter und Standort bereits im Spätherbst an den blattlosen Trieben. Auch während des Winters öffnen sich laufend Blütenknospen, besonders bei milden Temperaturen. Die Hauptblütezeit ist im Februar bis März. Die Blüten duften stark und erscheinen zuerst rot, verfärben sich nach und nach in ein dunkel bis hellrosa.
Der Winterschneeball ist anspruchslos und gedeiht in allen durchlässigen Gartenböden. Staunässe verträgt er schlecht. Er liebt einen sonnigen, warmen Standort.
Der Schnitt beschränkt sich auf das Auslichten der jungen Triebe auf zwei bis drei und das Ausschneiden von abgedorrten Ästen. Mit der Zeit kann auch ein alter Trieb durch einen neuen ersetzt werden.
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Dieser sommergrüne, breitwüchsige Strauch mit seinen grünen, vierkantigen Zweigen eignet sich gut als Gartenstrauch, dem Zaun entlang. Mit einem einfachen Klettergerüst kann er aber auch an eine Hauswand, sonnig bis halbschattig, gepflanzt werden. Er erreicht eine Wuchshöhe von ca 2-3m. Er kann aber auch als Hänger gepflanzt werden. Seine glänzend grünen Laubblätter sind gegenständig und dreiteilig gefiedert. Da die grünen Zweige den Winter über ihre Farbe behalten sieht der Strauch aus, als sei er immergrün. Doch im Herbst wirft er sein Laub ab.
Die Blüten erscheinen in den Wintermonaten, vor dem Blattaustrieb. Die Hauptblütezeit ist von Dezember bis April.
Der Winterjasmin gedeiht in lockeren, Wasser durchlässigen Böden in oder ausserhalb des Gartens. Stimmt der Boden so ist dieser Strauch anspruchslos.
Beim Schnitt wird der Strauch nur grob ausgelichtet und das dürre Holz ausgeschnitten. Ein Schnitt ist wichtig, damit der Strauch wieder neue Triebe entwickelt sonst gibt es mit der Zeit zu viel dürres Holz, das dann auch stört.
Zaubernuss (Hamamelis mollis)
Wenn andere Sträucher noch lange in ihrer Winterruhe verharren, beginnt die Zaubernuss mitten im Winter zu blühen an. Es ist ein sommergrüner, laubabwerfender Strauch mit vielen sternförmigen Blüten im Winter. Seine Wuchshöhe von 2-3m macht ihn zu einem idealen Gartenstrauch der das Bild im Winter prägt.
Die sternförmigen Blüten erscheinen Januar bis Februar.
Der Boden für eine Zaubernuss sollte locker und durchlässig sein. Auch ein etwas geschützter Standort sagt dem Strauch zu. Sonst ist er sehr pflegeleicht.
Der Schnitt beschränkt sich auf das Ausschneiden von dürrem Holz.
Die Salweide (Salix caprea)
Die Weide ist ein einheimisches Gewächs. Als Strauch oder kleiner Baum kann sie bis zu fünf Meter hoch werden. Da diese Grösse für die meisten Gärten zu hoch ist, wird die Salweide auf schwächer wachsende Weidenstämmchen veredelt und kommt dann als hängende Form auf den Markt (Salix caprea Kilmarnock). In dieser Form ist sie für alle Gärten aber auch für Gefässe verwendbar. Sie wirkt mit ihrem hängenden Wuchs ausserordentlich dekorativ.
Die Blüten erscheinen im ausgehenden Winter. Einzelne Kätzchen werfen ihren braunen Knospenschutz bereits im Januar/Februar ab. Diese entfalten sich dann auch als erste zur Blüte sobald mildes Wetter einsetzt. Eben recht für die Bienen, die nach langer Winterzeit auf der Futtersuche sind. Weiden gelten als sehr gute Futterpflanzen für Bienen im anbrechenden Frühjahr.
Vom Boden her ist die Weide nicht anspruchsvoll. Allerdings liebt sie eher feuchte und schattige Standorte im Garten, ohne Staunässe.
Der Schnitt erfolgt jährlich. Dabei werden die abgeblühten Triebe auf zwei Knospen zurückgeschnitten. Hier entsteht dann neues Holz das im kommenden Jahr wieder voll zur Blüte kommt. Ach dürre Astpartien werden bei den Schnittarbeiten entfernt.