Jedes Jahr öffnen eine ganze Anzahl von Kleingärtnerinnen und Kleingärtner ihre Gartentüren und geben zahlreiche Geheimnisse ihrer Gärten Preis.
Offene Gartentüren sind nicht selbstverständlich
Dass Kleingärtnerinnen und Kleingärtner ihre Gärten für die Bevölkerung öffnen ist nicht selbstverständlich. Gärten sind private Bereiche und geben Geheimnisse des Bearbeiters Preis.
So können gewisse Vorlieben für gewisse Pflanzen von dem Betrachter herausgelesen werden.
Oft spürt man auch die Begeisterung, mit welcher ein Garten gehegt und gepflegt wird heraus.
Aber auch die Arbeitsweise und das gärtnerische Wissen sind jeweils spürbar, sei es in der Gestaltung eines Gartens oder im Anlegen der verschiedenen Pflanzungen. Man spürt auch die Beziehung zwischen Bearbeiter/Bearbeiterin und seinem/ihrem Garten und vieles Andere mehr.
Deshalb ist es für Aussenstehende wertvoll auch Fremde Gärten zu besuchen, neue Nischen kennen zu lernen, Neuheiten zu prüfen und in Gesprächen mit Gartenliebhabern viel wertvolles Wissen zu erfahren.
Jeder gepflegte Garten enthält wertvolle Nischen
Nischen sind Bereiche im Garten welche von der Kleingärtnerin, dem Kleingärtner besonders gepflegt werden. Nischen sind meistens vom Zaun her nicht sichtbar. Nischen können verdeckte, kleine Sitzplätze sein, wo sich der Kleingärtner, die Kleingärtnerin ausruhen oder bei schönem Wetter einen Teil ihrer Freizeit verbringen können. Solche Nischen sind oft in einer Ecke angelegt. Verdeckt von locker wachsenden Blütensträuchern steht eine Bank oder ein kleiner Tisch mit Wetterfesten Gartenstühlen die zum sitzen und ausruhen einladen.
Nischen können spezielle Pflanzungen sein mit Lieblingsblumen oder Lieblingskräutern.
Nischen können aber auch als Staudenbeete angelegt und mit Pflanzen gestaltet werden welche für die Umwelt, für Insekten, für Bienen und Hummeln besonders wertvoll sind.
Neuheiten sind oft in Kleingärten zu finden
Was es da nicht alles gibt! Den gärtnerischen Einfällen sind keine Grenzen gesetzt. Hochbeete aus Kompostgitter, Stangenbohnegerüste zusammengesetzt aus Haselstecken, Geschützte Pflanzungen für Tomaten in allen Variationen, Töpfe mit grossem Rand, deren Böden ausgeschnitten sind um darin Karotten anzubauen die von Schnecken geschützt sind.
Hochbeete aus Holz, selber gezimmert, aber auch Hochbeete welche zugekauft wurden sind stark im Trend. Von den Pflanzungen her gibt es auch immer wieder überraschungen. So sind neben den herkömmlichen Beeren die Goij-Beeren aber auch die Aronia Beeren absolut im Trend und werden in vielen Variationen angebaut. Das ist ja nicht verwunderlich. Meistens macht eine Neuheit den Umweg über den Kleingarten, bevor diese im grossen Stil angebaut werden. Ein schönes Beispiel ist die Aronia Beere. Diese wurde bereits vor zwanzig Jahren da und dort in Kleingärten als Zwetschgenbeere angebaut. Erst seit knapp zehn Jahren ist diese gesunde Beere richtig entdeckt und wird heute auch auf grösseren Flächen angebaut. Andere bei uns eher seltene Nutzpflanzen wie Artischocken, Andenbeeren, verschiedenste Tomaten- und Aubergine-Sorten werden vorwiegend in Kleingärten angebaut. Bei den einen zum ausprobieren, Andere tun dies um das Sortiment gross zu halten.
Bei den Zierpflanzen gibt es richtige Sammler. Freilandorchideen, spezielle Raritäten oder gar ausgelesene Blütenpflanzen aus der Wildvegetation (speziell grosse wilde Margriten, Wittwenblumen, Kukukslichtnelke und andere) können in den Gärten gefunden und bewundert werden.
In Gärten werden Schwerpunkte gesetzt
Jeder Garten hat gewisse Schwerpunkte und verrät viel über den Bewirtschafter/die Bewirtschafterin. Man trifft Gärten an die als Schwerpunkt als Selbstversorgergärten bewirtschaftet werden. Hier stehen die Gemüse, die Kräuter und Beeren an erster Stelle.
Der Zierteil wird eher klein gehalten. Die Gemüse stehen prachtvoll da! Es ist ja auch der Teil, auf welchen die Augen des Besuchers gerichtet werden sollen. Hier erkennt man auch sofort die Lieblingsgemüse. Bei eingewanderten Leuten aus dem Süden ist der Tomaten-, Peperoni- und Aubergineteil besonders ausgeprägt. Die Pflanzen werden auch entsprechend gehegt und gepflegt.
Dann gibt es die wunderschönen Ziergärten. Hier spielt die Selbstversorgung eine weniger grosse Rolle. Hier gibt es vor allem die Blumenbilder zu betrachten. In einer Harmonie stehen Rosen, Saisonblumen und Stauden wohl geordnet beieinander. Meistens sind die Gehwege auch noch entsprechend dem Blumenbild gestaltet. Bekieste Wege, Plattenwege, aber auch natürlich wirkende Verbundsteinwege sind hier oft anzutreffen.
Nicht zu vergessen sind die Naturgärten. Auch hier spielt die Selbstversorgung oft eine untergeordnete Rolle. Dafür wird der Natur freien Lauf gelassen. Schöne Naturgärten sind gepflegt. Ein Aufkommen und ungezügelte Vermehrung von Problemkräutern wie Winden, Disteln u.a. wird durch die ständige Pflege verunmöglicht.
Gärten strahlen Ruhe aus
Man merkt es schon, wenn man einen fremden Garten betritt. Es herrscht eine wunderbare Ruhe, eine Harmonie. Das Treiben der Welt spielt sich ausserhalb des Gartens ab. Hier im Garten erlebt man, was man draussen nur schwer findet. Hier herrscht kein hastiges Treiben, kein Lärm, keine Hektik. Hier herrscht Ruhe, Gemütlichkeit und Harmonie in welcher sich der Besucher oder aber auch der Bewirtschafter von der Hast des Alltags entspannen kann, in welcher der Mensch noch Zeit findet.
Viele Gartentüren stehen offen
Sie stehen offen für alle um zu zeigen wie schön die Welt eines Gartens sein kann. Sie stehen aber auch offen für Kleingärtner/Kleingärtnerinnen die einmal einen anderen Garten besuchen möchten. Deshalb, gehen Sie an einem ‚Offenen Garten‘ nicht vorbei. Ob Bauerngarten oder sonst ein Kleingarten, Sie werden Staunen über die Vielfalt, die Harmonie und die Ruhe die Sie in dem Garten antreffen.
(Informationen über www.offenergarten.ch)