Wenn der Winter langsam dem Ende entgegen geht, freut sich jeder Gartenliebhaber auf die ersten Farben der Frühjahrsblüher. Die Kamelie fügt sich in diesen Blütenreigen ein.
Wenn sich im frühen Frühjahr die ersten Vorboten des Frühlings mit ihren frischen Frühlingsfarben zur Schau stellen und auch die ersten Primeln blühen, so öffnen sich ganz leise und unbemerkt die dicken Blütenknospen der Kamelien. Sie prahlen nicht mit ihren Farben und mit einem üppigen Blütenkleid. Aber ihr üppig, dunkelgrünes Laubkleid mit den sich öffnenden Blüten in den Farben Weiss bis Rot, macht sie zu einem speziellem Blickfang, sei es auf der Terrasse, im Wintergarten oder auf einer kühlen Laube.
Kamelie, Camellia japonica (Theaceae)
Die Pflanze ist ein mehrjähriger Strauch mit dunkelgrünen, ledrig erscheinenden Blättern. Sie ist eine typische Zierpflanze für Terrasse oder Balkon, im Sommer auch im Freien. Sie wächst während des Sommers und bildet, wie die Rhododendren, ab August Blütenknospen die geschlossen überwintern. Mit dem Einzug des Frühjahrs öffnen sich diese nach und nach, begeistern mit ihren Farben und Formen.
Die Kamelie stammt aus der Teefamilie. Die meisten Verwandten dieser Art blühen nur unbedeutend und werden vorwiegend zur Gewinnung von Schwarz- und Grüntee angebaut. Die reich blühende Kamelie stammt aus Ostasien und ist schon im frühen 15. Jahrhundert nach Europa eingeführt worden. Hier hat sie sich als Topf- oder Kübelpflanze etabliert. In Königshäusern, in Gärten wohlhabender Leute aber auch bei Bauernhöfen war diese Pflanze im Frühjahr anzutreffen. Mit der Zeit sind andere Blütenpflanzen an ihre Stelle getreten. Sie hat aber an Glanz und Farben nichts eingebüsst und ist auch heute noch ein Blickfang. Ein riesiges Exemplar steht zum Beispiel im Schlosspark von Pillnitz (Dresden) wo die, zu einem Baum gewachsene Kamelie jedes Jahr tausende von Blüten trägt.
Anbau, Düngung und Pflege
Kamelien werden bei uns vorwiegend in Gefässen gezogen und während des Sommers auf Terrassen und Balkonen gehalten. Das dunkelgrüne Laubkleid gibt einen herrlichen Kontrast zu den Farben von Haus, Balkon und Terrasse.
Der Standort sollte hell sein mit Morgen- oder Abendsonne. Mittagssonne meiden.
Kamelien stehen wie Rhododendren in saurer Erde (Rhodo Erde). Ist zu viel Kalk in der Erde hellt sich das dunkelgrüne Laubkleid auf und die Pflanze verkümmert.
Gedüngt wird mit Rhodo Dünger im Frühjahr. Die Pflanzen wachsen eher langsam und brauchen sonst keine zusätzliche Düngung.
Regelmässiges Giessen ist wichtig. Kamelien sollten im Sommer nie austrocknen.
Im Allgemeinen sind Kamelien sehr pflegeleicht.
Die Überwinterung
Kamelien sind nicht winterhart und müssen vor der strengen Winterkälte geschützt werden. Ein unbeheiztes Zimmer mit Licht, ein kalter, einigermassen frostfreier Wintergarten sind die besten Überwinterungsplätze. Kamelien können aber auch auf der Terrasse überwintert werden. Dazu den Topf mit Untersatz im Herbst auf eine isolierende Platte stellen, den Topf mit einer doppelten Noppenfolie o.a. umwickeln um ein gefrieren der Erde zu vermeiden.
Der Oberteil, nach einsetzen der Winterfröste ebenfalls mit einer Luftpolsterfolie umwickeln. Um eine Erwärmung durch die Wintersonne zu vermeiden, Ober- und Unterteil mit einem Wintervlies umwickeln (ergibt eine gute Schattenwirkung). Kamelien brauchen die Winterkühle. Überwintern sie zu warm oder werden sie zu starken Temperaturdifferenzen ausgesetzt, können sie ihre Blütenknospen vorzeitig abwerfen.
Wo Kamelien ausgepflanzt werden, diese im Frühjahr pflanzen damit sie während des Sommers gut einwurzeln. Milde Standorte wählen. An Hausmauern entlang oder als Vorpflanzung von schützenden Gehölzgruppen sind die besten Standorte. Im Herbst die Wurzelregion mit 20-25cm Rinde abdecken. Den Pflanzenkörper mit Noppenfolie und Wintervlies gut einwickeln.
Die Pflanzen vor dem Einwintern gut giessen und Kamelie im Topf während des Winters ein bis zweimal auf Feuchtigkeit kontrollieren.
Pflanzenschutz
Es kommt vor, dass sich während des Sommers Schild- oder Schmierläuse an den Pflanzen entwickeln können. Um dies zu verhindern sollten die Pflanzen etwa einmal im Monat mit kaltem Wasser von oben und unten mit einer Pflanzenspritze gut abgespritzt werden.