Wer eine gute Erdbeerernte im kommenden Jahr haben möchte, pflanzt und pflegt jetzt die Erdbeeren.
Bis auf die Monatserdebeeren ist die Ernte von Erdbeeren vielerorts abgeschlossen oder geht dem Ende entgegen. Jetzt muss überlegt werden, ob die bestehenden Kulturen noch weitergepflegt oder Neupflanzungen angelegt werden sollen.
Pflege der bestehenden Bestände
Bevor eine Erdbeerkultur weitergepflegt wird muss überlegt werden, ob es sich überhaupt lohnt.
Alte Bestände müssen lückenlos und gesund sein, damit es sich lohnt, diese weiter zu pflegen. Auch sollten diese nicht älter als Maximum zwei Jahre sein.
Werden alte Kulturen stehen gelassen, werden diese jetzt auf 3-5 cm zurückgeschnitten, ausgejätet und gelockert. Wo Gülle vorhanden ist erhalten die Pflanzen eine Güllengabe, wo nicht, wird eine Kompostgabe auf das Beet gebracht (1 Schaufel pro m2) oder ½ Gabe organischer Beerendünger (Empfehlung auf der Packung beachten). Wichtig ist, dass diese Arbeiten möglichst früh, vor Mitte August vorgenommen werden, damit sich die Pflanzen bis in den Herbst hinein gut entwickeln.
Erdbeeren in Gefässen werden mit Vorteil jedes Jahr neu gepflanzt.
Selber Erdbeersetzlinge ziehen
Wer selber Erdbeersetzlinge ziehen möchte, schneidet jetzt Ausläufer von einer Erdbeerkultur die im letzten Jahr gepflanzt worden ist. Die Ausläufer werden in 12-14cm Töpfe eingepflanzt die mit einem Torf/Sand Gemisch (oder Kokospeat/Sand) 50:50 gefüllt sind. Erde gut angiessen! Ausläufer dem Topfrand entlang pflanzen. Die eingepflanzten Ausläufer mit einem Plastiksack gut abdecken und bei vollem Licht, aber schattig aufstellen. Die Bewurzelungszeit beträgt ca zwei Wochen. Anschliessend können die jungen Pflanzen direkt ausgepflanzt werden. Junge Pflanzungen bei starkem Sonnenschein mit Insektenschutznetz oder Vlies schattieren. Achtung! Vlies nicht direkt auf die Pflanzen legen wegen Verbrennungsgefahr.
Neupflanzungen auf dem Gartenbeet
Am besten eignet sich ein Gartenbeet wo Fenchel oder Kohlgewächse als Vorkulturen standen.
Das Beet wird mit einer Grabgabel tief gelockert oder wenn Mist vorhanden ist sogar umgegraben und Mist eingearbeitet (1 Gabel pro m2). Dann wird das Beet für die Pflanzung vorbereitet und in fünf Reihen eingeteilt. Die Erdbeeren werden in die zweite und vierte Reihe gepflanzt. In die erste und fünfte Reihe können jetzt noch Nüssler, Radies, Rucola o.a. Kleinkulturen eingesät werden und in die dritte (mittlere) Reihe kommen später Winterzwiebeln oder Knoblauch.
Erdbeeren in Mischkulturbeet; in der Mitte 1 Reihe Winterzwiebeln, 2. Und 4. Reihe Erdbeeren im Abstand von 35cm und in den Aussenreihen Radies, Kresse, Rucola o.a.
Gefässpflanzungen
Bewährt haben sich in der Vergangenheit auch Gefässpflanzungen auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Bei Gefässpflanzungen ist die Qualität der Erde besonders wichtig. Es muss eine mittelschwere Balkonerde mit einem guten Nährstoff und Wasserhaltevermögen sein. Wer die Erde selber herstellt mischt 2/3 Komposterde mit einem Drittel Torfersatz (Holz oder Kokos).
Die Erde wird gleich beim Mischen aufgedüngt mit 3gr org. Beerendünger pro Liter Erde. Eine Düngung erübrigt sich wenn die Gefässe zu einem Drittel mit kompostiertem Mist und der Rest mit obiger Erde (ungedüngt) gefüllt werden.
Für die Gefässkulturen eignen sich kleine wachsende Sorten besonders gut. Grossfrüchtige Monatserdbeeren und die Sorte Wädenswil 6 haben sich in den letzten Jahre besonders gut bewährt.
Gepflanzt wird in Töpfe, Balkonkisten oder Schalen im Abstand von 20-30cm. Diese können auf der Terrasse auf dem Fensterbrett oder auf einer freistehenden Treppe aufgestellt werden.
Erdbeeren in Balkonkisten gepflanzt auf der Treppe
Erdbeerpflanzen entwickeln sich in Gefässen besonders schnell. Deshalb sind auch Pflanzungen bis Ende August möglich. Gefässpflanzungen stehen im Winter draussen und werden im Winter mit etwas Tannenreisig leicht geschützt. Gefässpflanzungen nie austrocknen lassen.
Das Erdbeerkarussell
Als Gefässpflanzung hat sich das Karussell besonders gut bewährt. Dabei werden drei Schalen verschiedener Grösse (55cm – 40cm – 30cm) mit Untersätzen, die mit Kies Randvoll gefüllt sind, auf einen fahrenden Topfuntersatz gestellt. Um eine gute Stabilität zu erhalten wird in die unteren zwei Schalen ein Topf mit Kies gefüllt schön in die Mitte gestellt als stabile Auflage für den Untersatz der zweiten bez. dritten Schale.
Anschliessend werden die Gefässe mit obiger Erde gut gefüllt und dem Schalenrand entlang im Abstand von mind. 30cm gepflanzt. Nach dem Pflanzen gut angiessen.
Als Sorten haben sich hier ‚Wädenswil6 und ‚Simida‘ besonders gut geeignet.
Die Schalen des Karussells immer genügend feucht halten und das Karussell ab und zu drehen, damit alle Pflanzen ähnliche Lichtverhältnisse haben, dann ist auch der Ertrag gleichmässig.
Das Karussell wird auf die Terrasse den Balkon oder auch im Freien, auf einem Platz, aufgestellt. Im Winter an Ort und Stelle stehen lassen und die Pflanzen mit etwas Tannenreisig schützen. Pflanzung nie austrocknen lassen!