Jedes Jahr gilt es warme Tage abzuwarten um Gurken, Zucchetti und Kürbisse zu pflanzen.Spätpflanzungen bis erste, zweite Woche Juni sind meistens erfolgreicher als Frühpflanzungen. Gurkengewächse Gurken, Zucchetti, Melonen und Kürbisse haben etwas Gemeinsames. Sie alle stammen aus warmen Gebieten der Erde (Südamerika, Afrika, Asien). Um erfolgreich zu sein müssen diese warm-, nährstoff- und wasserreich kultiviert werden. Eine Kultur auf dem Kompost oder auf einem alten Miststock ist bei diesen Gewächsen kein Problem. Sie häufen durch das überangebot von Nährstoffen in ihrem Pflanzenkörper kein Nitrat an wie Pflanzensaftanalysen zeigen. Die Früchte lassen sich trotz der üppigen Kulturbedingungen ohne Probleme konservieren.
Ein guter Kulturstart ist wichtig Schon die Samen brauchen viel Wärme um regelmässig zu keimen. Sind sie einmal aus dem Keimstadium herausgewachsen, werden die jungen Pflanzen langsam an die Umgebungstemperaturen gewöhnt. Gurkengewächse entwickeln sich schnell, wenn sie einmal gekeimt sind. Deshalb können diese auch über eine längere Zeit (April bis Juni) angezogen werden. Jetzt, in den ersten Tagen Juni können Gurkengewächse auch direkt gesät werden. An Ort und Stelle gesäte Gurkengewächse entwickeln sich schnell und sind besser auf eine wechselhafte Witterung während des Sommers vorbereitet als gepflanzte Setzlinge. Jungpflanzen müssen sich zuerst an einen entsprechenden Standort adaptieren (angleichen).
Die Kultur auf dem Gartenbeet Gurkengewächse brauchen viel Wärme und Sauerstoff im Wurzelbereich. Eine Damm- oder Hügelkultur bietet dazu die beste Voraussetzung. Für Einzelpflanzen- sie brauchen mindestens einen m² Platz- wird am Kopf oder am Fuss des Gartenbeetes ein Haufen Kompost oder alter Mist aufgeschüttet (1 Karette voll reicht) und mit Erde abgedeckt. Um ein Aufkommen von Unkraut zu verhindern und andererseits die Wärme zu speichern, kann der Haufen mit einer Unkrautfolie, Mulchpapier o.a. abgedeckt werden. Auf dem Hügel wird ein Kreuz in die Folie geschnitten und anschliessend gepflanzt. Um Schneckenfrass weitgehend zu vermeiden, erhält der Setzling einen Schneckenkragen oder man pflanzt diesen in einen 15cm Plastiktopf ein und gräbt diesen leicht ein. Der Boden des Topfes braucht nicht herausgeschnitten zu werden da die Wurzeln die Abzugslöcher selber finden und ihre Wurzeln bis tief in den Kompost hinab wachsen lassen. Frisch aufgeschütteter Mist oder nicht ganz verrotteter Kompost erwärmt sich. Das fördert Wachstum und Wurzelbildung.
Kultur auf dem Komposthaufen oder dem Miststock Frisch aufgesetzte Komposthaufen alte Miststöcke haben in ihrem Innern eine höhere Temperatur als die Lufttemperatur, besonders in der Nacht. Sowohl Nährstoffe wie auch Wärme fördert hier das Wachstum der beliebten Gurkengemüse.
Kürbisse entwickeln sich ausgezeichnet auf einem Komposthaufen
Um diese Wärme noch zu fördern, werden alte Komposte schichtweise (ca25cm) neu aufgeschichtet. Das kann in Behältern geschehen oder aber auch auf Haufen. Die Kompostschichten werden mit 2-3cm Erde getrennt wobei immer etwas Kompostiermittel (Hornflocken) und Kalk (max. eine Handvoll pro m2) dazwischen gestreut wird. Ist der Kompost fertig aufgesetzt kommt eine Schicht Erde (ca 10 cm) darüber. Abdecken mit einer Unkrautfolie (Bändchengewebe) oder Mulchpapier behält die Wärme im Innern und schützt vor Vernässung des Kompostes. Dann wie beim Gartenbeet, die Setzlinge pflanzen. Kultur auf der Terrasse Für Gurken, Zucchetti, Melonen oder Kürbisse braucht es einen 35-40cm Topf. Dieser wird gefüllt mit gut angerottetem Kompostmaterial und nur die obersten 10 cm mit Erde. Der Topf steht in einem Untersatz der Randvoll mit Kies gefüllt ist, damit die Pflanze nie im Wasser steht. Nach dem Pflanzen ist hier regelmässiges giessen besonders wichtig. Giessen bis das Wasser im Untersatz sichtbar wird. Direktsaaten Gurken, Zucchetti, Kürbisse und Melonen werden in einen Plastiktopf von ca 15cm Durchmesser liegend gesät (durchlässige Erde, z.B. Balkon- oder Aussaaterde verwenden) und wie beim Pflanzen Topf direkt auf den Kompost, Mist oder Hügelbeet stellen und zu max einem Drittel eingraben. Nun wird ein entsprechend grosser Plastiktopf darüber gestülpt und mit einem Stein beschwert. Nach ca einer Woche sind die Samen gekeimt und der Abdecktopf kann entfernt werden. Wenn jetzt die Sämlinge vor Schnecken geschützt bleiben, wachsen diese zügig weiter bis sie im Juli schliesslich zu blühen beginnen und Früchte ansetzen.
Gurken, 3 Korn, werden in einen 15cm Topf direkt ausgesät |
Topf auf Pflanzhügel oder Komposthaufen stellen und leicht eingraben,
Saat mit übertopf abdecken |
nach der Keimung übertopf entfernen |
Krankheiten Es gibt im Allgemeinen wenige Krankheiten bei Gurkengewächsen. Nebst Schneckenfrass im Jugendstadium, ist Mehltau wohl die Pilzkrankheit welche Gurkengewächse am meisten befällt. Sobald die ersten weissen Punkte auf den Blättern sichtbar werden, kann mit Backpulver gespritzt werden. Dazu 15gr (ein Briefchen) in wenig Wasser aufquellen lassen und dann mit Wasser auf drei Liter verdünnen. Pflanzen am Abend, vor dem Einnachten, bis zum Abtropfen gut spritzen. Wenn nötig, Spritzung nach einer Woche wiederholen.