Es gibt verschiedene Gemüse wie Kohl, Bergkabis, Schwarzwurzeln, Pastinaken u.a. die im Garten ein Teil des Winters überstehen. Aber nur zwei Lagergemüse, die den ganzen Winter über im Garten stehen bleiben.
Oft bereitet die Lagerung von Gemüsen Kopfzerbrechen. Das ist bei den wirklich frostharten Gemüsen wie Rosenkohl, Federkohl nicht der Fall. Sie bleiben über den Winter draussen im Garten und werden erst dann gepflückt, wenn sie gebraucht werden.
Rosenkohl
Bereits ist er in den Verkaufsgestellen der Gemüseläden und der Grossverteiler. Alle, die eine empfindliche Verdauung haben wissen aber, dass Rosenkohl jetzt schwer verdaulich ist.
Im Garten wird Rosenkohl ganz anders kultiviert als im Erwerbsanbau. Das Gemüse wird so gepflanzt, dass sich die Ernte über eine möglichst lange Zeit über den Winter, nicht zuletzt bis im kommenden Frühjahr erstreckt. Deshalb wird Rosenkohl erst spät, als letztes Lagergemüse Anfangs bis Mitte Juni gepflanzt. Ein pH-neutraler Boden mit genügend Kalkvorrat und eine gute Düngung vor dem Pflanzen ist wichtig (eine kleine Handvoll Kalk im frühen Frühjahr, 1-2 Gabeln Mist im Herbst oder 1-2 Schaufeln Kompost im Frühjahr pro m2, dazu eine Handvoll Hornmehl pro m2, 2-3 Wochen nach der Pflanzung.) Rosenkohl kann aber auch, von Schnecken geschützt mit einem Schnecken Stopp, auf einen einjährigen Komposthaufen gepflanzt werden. Hier erhalten die Pflanzen weder Kalk noch eine Düngung.
Rosenkohl braucht Zeit um sich zu entwickeln. Wenn jetzt Rosenkohl im Erwerbsanbau geerntet wird, hat der Rosenkohl im Garten erst Rosen angesetzt. Die 1cm dicken Rosen entwickeln sich den Herbst über bis in den Winter hinein und werden dadurch winterfest. Weder Frost noch wechselhafte Witterung können den Ertrag beeinflussen. Wer gern gleichmässige Rosen hat, bricht jetzt die Spitze der Rosenkohlstaude aus.
Geerntet wird erst ab November bis ins Frühjahr hinein. Gut an der Staude durchgefrorener Rosenkohl ist viel leichter verdaulich. Er zählt dank dem hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt zu den feinen, wertvollen Wintergemüsen. Durch das einwirken von Frost, wird Geschmack und Zuckergehalt verbessert und das Gewebe wird weicher.
Federkohl
Das Kohlgewächs, das weder Knolle noch Kopf bildet, dafür aber dicht gefranste Blätter, wurde lange Zeit nur im Norden Europas angebaut. Erst ab den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts begann sich Federkohl in unserem Land zu verbreiten. Heute ist er aus dem Gemüsesortiment nicht mehr weg zu denken. Die Federkohlstaude ist sehr robust und bringt kaum Krankheiten und Schädlinge von Kohlgewächsen mit in den Garten. Federkohl ist auch im Kleingarten sehr anbausicher. Er kann auch in Gefässen kultiviert werden. Die Kultur und die Nährstoffansprüche sind wie bei Rosenkohl. Bei der Düngung darf es sogar etwas weniger sein. Wie bei Rosenkohl, reichert sich auch bei Federkohl der Nitratgehalt nicht an, wenn die Pflanzen auf einen Kompost gepflanzt werden.
Gepflanzt wird nicht vor Mitte Juni. Federkohl soll sich langsam entwickeln damit die Blätter im Winter Frost und wechselhafte Witterung ohne Schaden überstehen.
Die Ernte beginnt sobald die Blätter einmal richtig durchgefroren sind. Geerntet werden die einzelnen Blätter. Sollten sich auf der Unterseite noch kleine weisse Fliegen befinden, dann lassen sich sowohl Fliegen wie auch ihr weisses Gelege mit kaltem Wasser sauber abwaschen (Die Blätter sollten dann am Morgen, womöglich noch gefroren, geerntet werden, in einer Zeit, da die Fliegen noch starr sind.) Federkohl ist ein gesundes und vitaminreiches Wintergemüse. Beim Mineralstoffgehalt steht Federkohl mit dem Spinat zusammen an der Spitze aller Gemüse. Frost verbessert und verfeinert den Geschmack. Ausserdem wird er durch die Einwirkung von Kälte viel leichter verdaulich. Fein geschnitten und gekocht dienen die Blätter als Kochgemüse und nicht selten als Spinatersatz. Fein geschnittene Blätter können auch einem Salat beigemischt werden.
Federkohl kann den ganzen Winter bis ins Frühjahr hinein geerntet werden.