Kräuterbeete im Garten oder in der Nähe des Hauses sind wertvolle Oasen für eine gesunde und vollwertige Ernährung.
Kräuterbeete sind eine Bereicherung für den Garten und die Umwelt. Täglich frische Kräuter aus dem Garten sind für die Küche, aber auch für die Gesundheit von unbezahlbarem Wert. Wo Bienen und Hummeln gefördert werden sollen, sind blühende Kräuter nicht wegzudenken.
Das Kräuterbeet
Um den Weg von der Küche zum Garten möglichst kurz zu halten liegt das Kräuterbeet nahe beim Eingang des Gartens. Es beinhaltet die wichtigsten Kräuter für die Küche, Teekräuter, aber auch Heilkräuter für Alltagsbeschwerden wie Kopfweh (Oregano, Lavendel, Zitronelle), Bauchschmerzen (Kamille u.a.), Verdauungsstörungen (Majoran, Bohnenkraut, Basilikum, Wermut, Beifuss u.a.), Kräuter für Entspannung vom Alltag (Goldmelisse, Zitronenmelisse), Kräuter gegen Erkältungen (Salbei, Thymian u.a.).
Das Kräuterbeet wird jetzt erneuert. Dabei soll beachtet werden, dass Gewürzkräuter und Teekräuter wegen der gegenseitigen Beeinflussung der Aromen nicht nebeneinander stehen. Auch kann eine gewisse Konkurrenz auftreten (Minze – Gewürzkräuter, Goldmelisse – Minze, Wermut, Beifuss u.a.) welche die Entwicklung des einen oder anderen Krautes ungünstig beeinflussen kann. Petersilie und Schnittlauch werden mit Vorteil getrennt an den Kopf oder den Fuss eines Gartenbeetes gepflanzt. Der Standort von Petersilie soll jedes Jahr gewechselt werden.
Kräutertreppe
Wo kein Garten vorhanden, oder der Garten zu weit vom Haus entfernt ist, können Kräuter auch in Gefässen gezogen werden. Die Kräutertreppe ist hier eine willkommene Möglichkeit.
Dabei werden die Kräuter in Balkonkistchen gepflanzt und die bepflanzten Kistchen auf den treppenartigen Unterbau gestellt. In Balkonkisten lassen sich viele kleine bis mittelgrosse Kräuter ziehen (z.B. Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Ysop, Bohnenkraut, Dill, Salbei, Minze, Goldmelisse u.a.m..
Als Erde eignet sich eine gute, stabile Balkonerde (2 Teile Kompost/Gartenerde, 1 Teil Torfersatz, 4% Sand). Diese Erde sollte mit einem organischen Dünger gut aufgedüngt werden (Anweisung auf der Packung beachten) damit auch im Sommer kein zusätzlicher Dünger mehr gegeben werden muss.
Kräuter in Töpfen
Vor allem Solitärkräuter wie Rosmarin, Zitronelle, oft auch Salbeiarten, aber auch Minzen können in Töpfen gezogen werden. Obige Erde entspricht auch den Bedürfnissen der Topfkräuter und kann hier ebenfalls verwendet werden. Der Vorteil von Rosmarin und Zitronelle besteht darin, dass diese frostempfindlichen Kräuter im Herbst gleich mit dem Topf in den Überwinterungsraum gebracht werden können oder einen direkten Winterschutz an geschützter Lage erhalten.
Minze muss jedes Jahr ausgetopft und neu gepflanzt werden damit sie auch Ertrag gibt.
Wo Topfkultur und Kräutertreppe vereinigt werden sollen, bedient man sich des Kräuterkarussells. Karussell deshalb, weil dieses einen fahrbaren Untersatz hat und, wenn das Karussell auf dem Balkon oder auf der Treppe steht, leicht weggeschoben werden kann, wenn der Platz für kurze Zeit anderweitig genutzt werden soll. Das Karussell hat einen hohen Zierwert und kann anstelle einer Kräuterspirale aufgebaut werden. Der finanzielle und arbeitsmässige Einsatz liegt beim Karussell viel tiefer und kann nicht mit der Kräuterspirale verglichen werden. Das Karussell besteht aus einem Untersatz mit Rädern, drei verschieden grossen Pflanzschalen, z.B. 50-40-30 cm Durchmesser dazu die entsprechenden Untersätze. Im Weiteren braucht es noch zwei Plastiktöpfe oder Holzklötze (Holzzylinder) die jeweils die innere Höhe der grossen und mittelgrossen Schale aufweisen.
Der Aufbau: Auf den fahrenden Untersatz wird das Unterteller gestellt für die grösste Schale. Dieses mit Kies randvoll füllen.
Die grösste Pflanzschale darauf stellen und schön in die Mitte der Pflanzschale den Holzzylinder oder den Plastiktopf randvoll gefüllt mit Kies platzieren. Den restlichen Teil der Schale auffüllen mit gedüngter Balkonerde (siehe oben).
Anschliessend das zweitgrösste Unterteller schön mitten auf den Zylinder/Topf stellen, füllen mit Kies, zweite Schale darauf stellen mit Holzzylinder oder Topf (aufgefüllt mit Kies), auffüllen mit Erde.
Anschliessend drittes Unterteller gefüllt mit Kies auf den Zylinder/Topf stellen und die dritte Schale füllen mit Erde und auf den Untersatz stellen.
Die Schalen stehen nun so übereinander, dass bei jeder genügend Rand bleibt um die Kräuter einzupflanzen.
Wichtig! Schalen satt füllen, damit sich die Erde während der Kultur so wenig wie möglich setzt.
Die Anpflanzung: Zuerst werden die Kräuter ausgewählt die gepflanzt werden sollen. Es kann natürlich Themenbezogen gepflanzt werden z.B. nur Teekräuter, oder Heilkräuter, oder Gewürzkräuter. Aber auch die einzelnen Pflanzringe können themenbezogen bepflanzt werden.
Beim pflanzen ist zu beachten, dass Kräuter ihrem Standort entsprechend auf die Nord- Süd-Ost oder Westseite gepflanzt werden. Auch der Bedarf an Nährstoffen und Wasser muss berücksichtigt werden.
Hier ein Beispiel von einer gemischten Pflanzung für den Alltag:
Unterster Ring von Nord-Süd-West-Ost Richtung in Reihenfolge:
Kerbel (direkt einsäen), Dill (direkt einsäen), Petersilie, Thymian, Schnittlauch, Oregano, Kapuzinerkresse
Mittlerer Ring:
Wiesenknopf, Goldmelisse, Majoran (direkt einsäen), Estragon, Bohnenkraut mehrjährig, (Einjähriges direkt einsäen).
Oberster Topf:
Rosmarin, Zitronelle, Basilikum, Kamille in die Zwischenräume säen.
Ein Karussell mit der obigen Bepflanzung kann auf die Terrasse oder den Balkon gestellt werden.
Wird sie im Freien aufgestellt verzichten wir auf Basilikum und pflanzen/säen dieses in einen Topf auf dem Fensterbrett.
Pflege: Diese ist sehr einfach. Beim giessen darauf achten dass gegossen wird bis überflüssiges Wasser ins Unterteller läuft. Der Überlauf fliesst in die nächste Schale, ein Vernässen ist dadurch ausgeschlossen. Zwar steht in den Untertellern Wasser, aber die Pflanzenwurzeln holen dies nur, wenn sie es benötigen. Muss während des Sommers nachgedüngt werden, Biorga Flüssigdünger brauchen.
Nicht vergessen! Das Arbeiten mit Kräutern bereitet Freude, das Ernten Genugtuung und die würzigen Speisen ein Genuss!
Für Fragen über Kräuter, über das Kräuterkarussell oder allgemeine Gartenfragen gibt Ihnen jeweils am Samstag 10.00 – 11.00 Uhr ihr Gartenberater vom Inforama Berner Oberland gerne Auskunft: Tel. 033 654 30 41