Himbeeren werden im September gepflanzt, damit sie vor dem einwintern noch gut anwachsen können. Eine Herbstpflanzung kann sich positiv auf das Wachstum der Himbeeren auswirken.
Standort
Dieser richtet sich nach den Möglichkeiten die vorhanden sind. Meistens ist es ein Randbeet innerhalb des Gartens oder ein Gartenbeet. Da Himbeeren mit sich selber nicht verträglich sind und schnell von Krankheiten befallen
werden, ist es wichtig den Standort zu wechseln. Wo dies nicht möglich ist, muss die Erde mindestens 30cm tief ausgewechselt werden. Zum Auswechseln kann die alte Erde auf ein Gartenbeet und die Gartenbeet Erde zu den Himbeeren gebracht werden.
Bodenvorbereitung
Himbeeren verlangen eine gute Bodenvorbereitung. Dabei wird der Boden tief gelockert. Ist Mist vorhanden, wird 1-2 Gabeln pro m2 gleich mit eingegraben, aber nicht zu tief (10-15cm). Wo kein Mist vorhanden ist kann 1 Schaufel Kompost mit einer Schaufel Torfersatz gemischt und auf den Pflanzstreifen gebracht werden. Himbeeren sind sehr Humus bedürftig.
Dort wo Böden etwas schwerer sind, wird die Erde zu einem Walm geformt auf dessen Krone dann die Himbeeren gepflanzt werden. Den Walm am Anfang mit einem Vogelschutznetz abdecken, damit die Vögel auf der
Suche nach Insekten nicht die Wurzelballen der neugepflanzten Himbeeren frei scharren.
Sortenwahl
Es stehen heute sehr gute Himbeersorten zur Verfügung die sich im Anbau bewährt haben.
Unbedingt darauf achten dass bewährte, robuste Sorten wie ‚Willamette‘, ‚Niniane‘ oder ‚Glen Ample‘ als Sommerhimbeeren; Blissy und Golden Bliss (Alpengold) bei den Herbsthimbeeren, ausgewählt werden.
Neue Sorten zuerst einzeln ausprobieren.
Pflanzung
Heute werden Himbeeren vorwiegend in Töpfen angeboten. So können die Jungpflanzen über eine längere Pflanzzeit (Herbst bis Frühjahr) angeboten werden. Beim Pflanzen gibt es aber einiges zu beachten. Wenn die Pflanzen aus den Töpfen genommen sind, sollte der der Wurzelbereich kontrolliert werden. Sind die Wurzeln dicht bis verfilzt, so muss der
Wurzelballen vor dem pflanzen vom Ende her aufgerissen werden. Diese Massnahme fördert die Bildung neuer Wurzeln und verhindert Fäulnis.
Beim Pflanzen darauf achten, dass die Pflanzgrube genügend tief gegraben wird, damit der Wurzelballen in die Pflanzgrube gestellt und nicht in die Pflanzgrube gedrückt werden muss.
Das Eindrücken der Wurzelballen in die Pflanzgrube hat zur Folge, dass sich im Laufe der Wurzelbildung der Wurzelballen wieder an die Oberfläche gedrückt wird.
Die Pflanztiefe so wählen, dass der Oberteil der Wurzelballen mit Erde gut abgedeckt ist (1-2cm).
Nach dem Pflanzen gut angiessen und die Pflanzung mit einem Mulch aus Holz oder Stroh gut abdecken. Pflanzabstand 50cm in der Reihe, Reihenabstand bei mehreren Reihen mindestens 2m.
Verpflanzte
Ruten: Noch heute werden vielerorts Ruten aus Wurzelaustrieben, die sich irgendwo im Garten entwickeln,
verpflanzt. Oft handelt es sich dabei um alte bis uralte Sorten die viel wachstumsfreudiger waren und welche der Handel nicht mehr anbietet. ‚Camanzind‘, oder ‚Winklers Sämling‘ oder auch ‚Wädenswil 2‘ waren unverwüstliche und reichtragende Sorten. Wo Ruten (Wurzelausschläge) verpflanzt werden, muss mit einer Neupflanzung noch zugewartet werden bis die Himbeeren durch das abwerfen des Laubes das Vegetationsende anzeigen. Dann, meistens November, können die Ruten verpflanzt werden ohne dass diese Schaden nehmen. Der Austrieb erfolgt dann erst im Frühjahr. Nach dem Pflanzen gut angiessen.
Düngung
Eine Düngung erfolgt erst im Frühjahr nach dem Pflanzen. Dabei wird vorwiegend organischer Beerendünger eingesetzt. Dieser wird (Anwendungsmenge auf der Packung beachten) bei Vegetationsbeginn verabreicht. Organischer Beerendünger ist sauerwirkend und entspricht den Bedürfnissen der Beeren. Himbeeren können auch mit Stallmist gedüngt werden. dieser wird aber dann im Herbst verabreicht (1-2 Gabeln pro Laufmeter).
Wachstumsstörungen
Wachstumsstörungen bei Neupflanzungen von Himbeeren sind heute nicht selten. Dabei wachsen die Himbeeren im Anfang. Dann beginnt sich das Laub bald einmal zu verfärben, wird gelb und verdorrt. Wenn nun rechtzeitig ein Eisen-Schwefel Präparat (Optifer) gegossen wird, kann dies verhindert werden. ( Achtung! Ein reines Eisenpräparat bringt nicht den gewünschten Erfolg.)
Vergilben der jungen Ruten bis zur Vegetationsspitze deutet auf Eisen-Schwefel Mangel |
Es ist möglich, dass diese Behandlung noch einmal wiederholt werden muss, bis die Pflanzen gut angewachsen sind.
Ein gelbliches verfärben des Laubes der Neuaustriebe gegen den Herbst hin deutet oft auf ein Magnesiummangel hin. Deshalb wird im Herbst oder Frühjahr mit Gartenkali nachgedüngt, aber nur wenn es notwendig ist.
Schlussbemerkung
Eine gute Standortwahl und eine gute Vorbereitung des Bodens sind für eine Neupflanzung von Himbeeren sehr wichtig. Zeigen sich im Austrieb die oben beschriebenen Störungen so ist ein schnelles Handeln unbedingt wichtig.