Winden, Disteln, Quecken oder Giersch (Baumtropfen) gehören zu den ausdauernden Unkräutern die im Garten nur schwer auszurotten sind. Es gibt aber gute Möglichkeiten diese ‚Unkräuter‘ zu regulieren.
Problemunkräuter verursachen viel Arbeit in den Gärten. Ja, es kann soweit gehen, dass eine Bearbeiterin/ ein Bearbeiter eines Gartens gewisse Flächen aufgibt, weil sich Winden, Disteln, Quecken oder Baumtropfen zu stark ausgebreitet haben und eine Regulierung zu zeitaufwendig erscheint. Das muss aber nicht sein. Es gibt gute Möglichkeiten, dieses Problem in den Griff zu bekommen.
Problemunkräuter in Staudenbeeten
Hier, wo mehrjährige Blütenstauden sich über Jahre gut entwickeln, besteht auch die Gefahr, dass sich Problemunkräuter einschleichen können. Diese durchwachsen mit ihren Wurzeln und Rhizomen die Wurzelstöcke der Stauden und sind so einigermassen geschützt vor dem entfernen.
Deshalb ist es wichtig, dass Staudenbeete von Anfang an dicht bepflanzt werden. Nur in Pflanzlücken beginnen sich Problemunkräuter auszubreiten. Nebst hohen und mittelhohen Stauden werden auch bodendeckende Stauden gepflanzt um Pflanzlücken ganz zu schliessen. Thymian, Oregano, mehrjähriges Bohnenkraut, Sedum Arten, Ajuga (Günsel),Taubnessel u.a. decken Pflanzlücken sehr gut ab und bilden zum Teil dichte Wurzelwerke wo ein Aufkommen von Winden, Disteln u.a. wenig wahrscheinlich ist.
Dichtpflanzungen verhindern die Entwicklung der Problemunkräuter. Bei leeren Zwischenräumen auch Bodenbedecker, wie hier das flach-wachsende Sedum einsetzen.
Staudenbeete, durchwachsen mit einzelnen Problemunkräutern, können im Herbst oder Frühjahr bearbeitet werden. Dabei mit einer Rosengabel (zweizinkige Grabgabel) die verunkrauteten Flächen tief lockern und die Wurzeln/Rhizome herausziehen. Wurzelstöcke, die von Problemunkräutern durchwachsen sind, herausnehmen, evtl. teilen, von fremden Wurzeln befreien und wieder pflanzen. Beim wieder bepflanzen keine Lücken offen lassen.
Mit der zweizinkigen Grabgabel können Unkrautwurzeln (hier Wurzel der Ackermilchdistel) auch zwischen Pflanzen leicht herausgenommen werden. Wenn die Wurzeln kompostiert werden, vorher gut austrocknen lassen damit diese nicht mehr austreiben.
Alte stark verunkrautete Staudenbeete werden mit Vorteil jeweils im Herbst oder im zeitigen Frühjahr stückweise ausgeräumt. Dabei mit einer zweizinkigen Rosengabel die Erde lockern und allfällige Wurzeln oder Rhizome herausziehen. Nachdem die alten Stauden geteilt und ihr Wurzelwerke von Wurzeln und Rhizomen allfälliger Problemunkräuter gesäubert sind, diese wieder pflanzen. Hier ist wichtig, dass die gesäuberte Fläche richtig dick angepflanzt wird. Dabei auch bodenbedeckende Pflanzen wählen.
Staudenbeete die so verunkrautet sind, dass eine Bearbeitung aus zeitlichen Gründen nicht möglich ist, werden stückweise ganz ausgeräumt und mit Taubnesseln oder Goldnesseln dicht bepflanzt. Das Wurzelwerk der Taubnesseln verhindert ein aufkommen von Problemunkräutern, diese verschwinden nach und nach. Nach zwei bis drei Jahren werden Lücken in die dicht verwurzelte Pflanzendecke gestochen und das Staudensortiment durch Neupflanzungen wieder erweitert. Taub- und Goldnesseln sind nicht nur schön und wertvoll für die Insekten (Hummeln), sondern lassen sich auf einfachste Weise durch teilen oder Kopfstecklinge nach dem abblühen (Juli) vermehren.
Auch die gelbe Taubnessel kann gegen Problemunkräuter eingesetzt werden. Taubnesseln sind Nährpflanzen für Hummeln!
Problemunkräuter in Rosen
In Rosenbeeten wird es schwieriger, Wurzeln von Problemunkräutern auszustechen. Hier werden die aufkommenden Winden Disteln u.a. ständig geplagt durch das ausreissen der grünen Pflanzenteile. Da Rosen tief wurzeln, kann ein Rosenbeet vorübergehend für drei bis vier Jahre auch dicht mit niederen Taubnesseln bepflanzt werden. die Problemunkräuter gehen in dieser Zeit zurück und verschwinden nach und nach. Rosenbeete (ohne Zwischenpflanzungen mit Taubnesseln) im Frühjahr nach dem Schnitt immer mit einer Mulchschicht aus Strohhäcksel oder Torfersatz gut abdecken.
Die violette Taubnessel mit ihrem dichten Wurzelwerk verhindert die Entwicklung von Problemunkräutern weitgehend.
Problemunkräuter auf Freiflächen
Werden Freiflächen im Garten von Hand bearbeitet, können Wurzeln und Rhizome im Herbst oder Frühjahr herausgezogen, herausgelesen und so der Bestand auf tiefem Niveau gehalten werden. Eine Bearbeitung des Gartenbodens mit Maschinen kann aber die Verbreitung stark fördern. Auf Freiflächen ist es wichtig, dass aufkommende Problemunkräuter immer wieder ausgerissen oder wenn die Zeit fehlt, abgeschabt werden. Man nennt dieses Vorgehen auch ‚aushungern der Rhizome‘. Eine weitere Möglichkeit ist das Abdecken der Flächen (Gartenbeete) mit Mulchfolie (Papier o.a.) oder Unkrautfolie (Maipex = gewobene Kunststofffolie). Die Pflanzflächen werden dabei ganz abgedeckt und an den Rändern gut befestigt. Zum Pflanzern kann die Folie/Papier in den entsprechenden Abständen kreuzweise eingeschnitten und bepflanzt werden. Problemunkräuter kommen kaum mehr auf und verschwinden nach und nach.
Mulchpapier verhindert die Weiterentwicklung von Problemunkräutern. Hier Artischocken in Mulchpapier gepflanzt.
Auch Gründüngungseinsaaten oder Zwischenpflanzungen, soweit Gemüsepflanzungen dadurch nicht konkurriert werden, helfen mit eine unkontrollierte Verbreitung von Problemunkräutern zu verhindern.
Auch wir am Inforama Berner Oberland öffnen am 14. Juni, am “Tag der offenen Gärten” unsere Gartentore. Wir freuen uns, wenn Sie uns besuchen. Ab dem 14. Juni bis anfangs September sind unsere Gärten offen und frei zum besichtigen.
Geniessen sie die Zeit
- wenn Sie einen Rundgang durch unsere Gärten machen. Der Schulgarten ist auch für Seh- und Gehbehinderte Besucher offen (geprüft vom Schweizerischen Blindenbund und Procap)
- wenn sie dem Kräuterweg entlang wandern (60 Meter lang mit gegen hundert Gewürz-,
Tee-, und Heilkräutern. - wenn Sie die verschiedenen Pflanzungen (urbanes Gärtnern) auf den Terrassen besichtigen
- wenn Sie bei schönem Wetter die herrliche Aussicht auf See und Berge bewundern und sich dabei auf dem Sitzplatz unter der Lärchengruppe oder der Pergola ausruhen.