Beeren, Obst und Blütensträucher
Damit der Garten nicht zur Last wird, sollten jetzt, bevor die richtige Gartensaison anfängt, die überschüssigen Flächen mit extensiven Kulturen belegt werden.
Gärten sind oft für Generationen angelegt. Sie sind vielerorts mit Grundmauern umgeben und mit einem Zaun versehen. Wenn nun der Garten zu gross wird um zu bearbeiten, ist es oft schwierig, überschüssige Kulturflächen so zu bebauen, damit diese nicht brach bleiben und verunkrauten. Eine einfache Bepflanzung mit extensiven Kultur- oder Zierpflanzen ist eine ausgezeichnete Alternative. Gehölze verursachen wenig Arbeit und geben, je nach Bedarf, ganz schöne Erträge an Blüten oder Früchten.
Strauchbeeren
Sie sind nicht anspruchsvoll und gedeihen praktisch in jedem Gartenboden. Himbeeren und Brombeeren können dem Gartenzaun entlang gepflanzt werden und benötigen dadurch kein aufwendiges Stützgerüst. Strauchbeeren wie Johannis-, Josta- , Heidel- oder Stachelbeeren sind einfach in der Bepflanzung und der Pflege. Sicher, die Erträge muss man im Auge behalten um eine Beerenernte im Sommer, wenn oft Arbeitsspitzen entstehen, verarbeiten zu können.
Umso wichtiger ist es, dass die Pflanzung dem Bedarf entspricht und möglichst viele Beeren schon roh genossen, oder mit wenig Aufwand konserviert (eingefroren) werden können. Es ist dabei auch nicht schlecht, wenn Neues ausprobiert wird.
Wo Schwarze Johannisbeeren kaum Anklang finden und auch die Stachelbeeren nicht zu begeistern vermögen, wäre da die Jostabeere, eine Kreuzung dieser zwei Arten. Sie hat aber den eindringlichen Geschmack der Cassisbeere verloren und auch die eher zähe Haut der Stachelbeere fehlt. Der Strauch wird relativ gross, braucht viel Platz und die Ernte erstreckt sich über längere Zeit. Die Beeren sind zum Frischkonsum ausgezeichnet geeignet. Der jährliche Schnitt beläuft sich auf ein Minimum. Ab und zu wird ein grosser Ast ausgeschnitten. Der Rest sollte bleiben.
Heidelbeeren werden am Besten in grossen Plastiktöpfen (40cm Durchmesser) und in reiner Moorerde kultiviert. Den Topf nach dem Einpflanzen am entsprechenden Ort im Garten bis zum Topfrand eingraben. Sie erhalten jährlich (im Frühjahr) eine Handvoll Beerendünger und die fehlende Erde die sich gesetzt hat wird mit Moorerde wieder aufgefüllt. Die Beliebtheit dieser Beeren erübrigt sich Gedanken über deren Verwertung zu machen.
Eine Unterpflanzung bei Beerensträuchern verhindert eine Verunkrautung des Unterbodens ohne dass die Beerensträucher beeinträchtigt werden. Dadurch entfällt der Aufwand für die Bodenpflege. Als Unterpflanzung eignen sich besonders Efeu, Taubnesseln (niedrig wachsend) aber auch verschiedene Minzenarten (eher niedrige Sorten), Frauenmantel und Oregano.
Bei Gefahr von Winden oder anderen Problemunkräutern vorwiegend Taubnesseln und Goldnesseln wählen.
Obst
Säulenobst ist eine ideale Form um diese im Garten anzubauen. Sie wachsen langsam in Säulenform und müssen kaum geschnitten werden. Die neuen Sorten sind ertragreich und die Früchte haben ein gutes, zum Teil kräftiges Aroma. Von den Sorten her sind: Goldiana, Lambada, Rondo, Spurkoop u.a. zu empfehlen. Gedüngt wird jährlich im Frühjahr mit Beeren- und Obst Dünger. Alle zwei bis drei Jahre lohnt es sich die Obstflächen mit einer Handvoll Kalk (Frühjahr) zu versehen.
Als Unterpflanzung eignen sich Oregano, Frauenmantel und Minzenarten. Oregano hält ein Stück weit die Mäuse fern. Ansonsten sollte beim Pflanzen von Obst ein Gitter gegen Mäuse ins Pflanzloch eingelegt werden.
Blütensträucher
Farben sollten auch bei der Bepflanzung von Freiflächen nicht vergessen werden. Dabei werden Blütensträucher gewählt, deren Schnittaufwand begrenzt ist. Blütensträucher gedeihen in allen Gartenböden und brauchen kaum gedüngt zu werden. Zumal Gartenböden meistens Nährstoffreich sind. Als wunderschöne Blütensträucher eignen sich: Felsenbirne (kann auf gewünschte Höhe geschnitten werden), Zierjohannisbeeren, Sommerspireen, Potentilla (Fünffingerstrauch), Caryopteris (Bartblume), Perovskia u.a. Die hier aufgeführten Sträucher sind auch Trachtpflanzen für Bienen und andere Insekten. Sie sind leicht in der Pflege.
Als Unterpflanzung eignen sich die gleichen Stauden wie bei den Beeren.
Paul Stalder