Mit dem zunehmenden Wachstum im Garten, machen sich auch die ersten Schädlinge und Krankheiten bemerkbar. Je früher wir vorbeugen, desto kleiner werden die Schäden an unseren Kulturpflanzen.
Die letzten Wochen waren geprägt von eher kühlem und nassem Wetter. Das Wachstum war nicht überall gleich gut. Die ersten Schnecken und Ameisen machen sich langsam bemerkbar. Laufende vorbeugende, aber auch direkte Massnahmen sind nun gefragt. Pflanzen, Pflanzenteile oder Pflanzenauszüge leisten uns dabei eine grosse Hilfe.
Hafer gegen Drahtwürmer und Fusskrankheiten
Nein, es ist keine neue Erkenntnis. Hafer als Vorfrucht z. B. vor Kartoffeln, wird schon lange im Kartoffelanbau gegen Drahtwürmer eingesetzt. Aber auch im Garten hat der Hafer als Gründüngung z. B. bei einer Mischkultur von Erbsen und Kartoffeln eine ausgezeichnete Wirkung. Eine Doppelreihe Erbsen stehen in der Mitte des Gartenbeetes, rechts und links davon (20-25cm Abstand) wird Hafer eingesät und in die Aussenreihen Kartoffeln gepflanzt.
Hafer als Trennkultur verhindert eine Konkurrenzwirkung zwischen Kartoffeln und Erbsen. Die Erbsen bleiben gesund, wüchsig und die Kartoffeln werden kaum von Drahtwürmern befallen. Hafer wirkt auch gegen Schorf an den neuen Kartoffel Knollen.
Bei einer solchen Kultur ist es wichtig, dass der Hafer die Kulturpflanzen nicht konkurrenziert. Deshalb wird der Hafer sobald er ca 20cm hoch ist, knapp über dem Boden zurück geschnitten. Ein erneuter Austrieb muss, je nach Wachstum der Kulturpflanzen evtl. noch einmal zurückgeschnitten werden. Die Wurzeln bleiben jedoch im Boden und werden erst nachdem das Beet abgeerntet ist, herausgenommen.
Hafer wirkt auch günstig auf Karotten und Randen.
Ackerschachtelhalm gegen Schnecken, Wurzel- und Blattkrankheiten
Ackerschachtelhalm ist vielseitig verwendbar im Garten. Oft wird eine Schachtelhalmbrühe hergestellt indem 100gr frisches oder 15gr getrocknetes Kraut ca 30 Minuten bei kleinem Feuer gekocht wird.
Zum Giessen gegen Wurzelkrankheiten bei Kohl u.a. wird die Brühe unverdünnt eingesetzt und ohne andere Zugaben. Die Brühe kann zum angiessen von Setzlingen, oder zum vorbeugenden übergiessen von Pflanzflächen gebraucht werden.
Als Pflanzenschutzmittel gegen Blattkrankheiten wird die Brühe auf 10 Liter verdünnt und mit einem Zusatz von 10ml Pflanzenöl auf 10 Liter Wasser ergänzt. Diese Mischung kommt vor allem bei Rosen gegen Blattkrankheiten, aber auch Tomaten und Gurkengewächsen vorbeugend zum Einsatz. Am Abend spritzen und die Spritzung alle zwei Wochen wiederholen.
Gegen Schnecken werden die Stängel kurz geschnitten und frisch oder getrocknet direkt auf die Saatreihen (Bohnen, Karotten, Randen u.a.) gestreut.
Brennnesseln gegen saugende Schädlinge und als Blattdünger
Hier ist der Kaltwasserauszug bestens bekannt (1kg Brennnesseln auf 10 Liter Wasser, 24 Stunden ziehen lassen und sofort unverdünnt anwenden). Gegen Läuse und andere saugende Schädlinge den Kaltwasserauszug in Spritze geben und wenig (1ml pro Liter Wasser Pflanzenöl zur besseren Haftung) beigeben. Am Abend spritzen und darauf achten, dass die Pflanzen von unten und von oben bis zum Tropffall benetzt werden.
Auszug, der älter ist als 24 Stunden nur noch zum giessen brauchen (Verbrennungsgefahr)!
Salbei gegen Wurzelschädlinge
Eine Handvoll frische Salbeiblätter (ca 30gr) werden mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen. Ziehen lassen, bis der Tee abgekaltet ist, dann mit 5Liter Wasser ergänzen und vor allem junge, frisch gepflanzte Kohlsetzlinge damit angiessen. Vermindert den Befall von Wurzelschädlingen (Kohlfliege). Auch ein Befall von Kohlerdflöhen kann damit vermindert werden, wenn über die Blätter gegossen wird.