Soll eine blühende Ökofläche Innen oder ausserhalb des Gartens entstehen, so können Heilpflanzen für die Hausapotheke mitgepflanzt werden.
Bei gepflanzten Blumenwiesen können die Pflanzen für die entsprechenden Standorte ausgewählt und gepflanzt werden. Dabei kann das Sortiment auch Heilpflanzen enthalten. Verwendet werden möglichst Wildtypen die zum Teil auch in der natürlichen Vegetation vorkommen. Heilpflanzen zeichnen sich nicht nur aus indem sie auf bestimmte Krankheiten heilend wirken. Sie sind auch unentbehrlich als Futterpflanzen für Insekten oder als Trachtpflanzen für Bienen.
Das Sortiment
Oregano ist eine Hauptpflanze in einer Blumenwiese. Er entwickelt sich schnell, deckt Flächen ab und verhindert so das Auflaufen von, vor allem, einjährigen Unkräutern.
Die prächtige Blüte des Oregano (Juni bis August) fällt in eine Zeit wo für Bienen und andere Insekten das Futterangebot knapp ist. Deshalb ist er im und ausserhalb des Gartens so wichtig.
Als Heilpflanze fördert der Oregano die Verdauung und wirkt beruhigend. Auf Pizzas in Salaten oder in Kräuteraufgüssen, überall erfüllt der Oregano seine Aufgabe.
Der Oregano ist stark im Wuchs und dennoch entwickelt sich in seinem Schatten
Johanniskraut. Ob gepflanzt oder sich selber ausgesät entwickelt sich die Pflanze in der Konkurrenz des Oregano prächtig. Die Blüte erscheint Ende Juni (auf Johannestag) und hält bis Ende Juli. Bienen, Hummeln und viele andere Insekten profitieren in dieser Zeit von Pollen und Nektar dieser Pflanze. Als Tee wirkt Johanniskraut mit Oregano und Zitronenmelisse zusammen beruhigend und ausgleichend.
Der Frauenmantel ist stark im Wuchs und dem Oregano ebenbürtig. Er passt zum Oregano.
Die Blüte erscheint in der zweiten Hälfte Mai und er wird vorwiegend von Kleininsekten besucht die dort ihren Hunger stillen. Er wirkt als Tee nebst bei Frauenkrankheiten bei Durchfall und als Bademittel bei schlecht heilenden Wunden.
Die Weinraute kann sich ebenfalls in dieser starken Pflanzengemeinschaft behaupten. Ihr lockeres Laubkleid aber auch ihre olivgrüne Blattfarbe fällt in der Pflanzengemeinschaft schnell auf. Die Blüten erscheinen anfangs Juni und halten bis im Juli. Sie werden von einer ganzen Insektengemeinschaft besucht. Alle wollen von ihrem Blütenstaub und vom Nektar profitieren. Als Heilpflanze gegen Leberleiden hat die Pflanze wegen ihrer Giftigkeit und der Gefahr einer Überdosierung ihre Bedeutung verloren. Sie sollte als Beigabe in der Kräuteressigproduktion aber nie fehlen.
Der Wiesengeissbart sollte in einer gepflanzten Blumenwiese nie fehlen. Er ist stark im Wachstum und verträgt die Konkurrenz seiner Nachbarn bestens. Die Blüte erscheint Ende Juni und hält bis weit in den Juli hinein, zur Freude von Bienen, Hummeln und anderen Insekten.
Nach wie vor wirkt Wiesengeissbart als Tee ausgezeichnet gegen Fieber.
Spitzwegerich muss kaum gepflanzt werden. Er entwickelt sich gern im Schatten des Oregano oder des Frauenmantels. Spitzwegerich Blüten werden ab Juni vor allem von Kleininsekten hoch geschätzt. Der Auszug von Spitzwegerich wird im Hustensirup sehr geschätzt
Mit Lavendel, Thymian, Bohnenkraut oder Ysop oder Walderdbeeren, werden vorwiegend die Randpartien gestaltet. Sie sind dem ungestümen Wachstum im Innern der Pflanzung nicht gewachsen. Jedoch entwickeln sie sich prächtig in den Randpartien. Es sind vorwiegend Sommer bis Frühherbst Blüher welche für Bienen und andere Insekten ausserordentlich wichtig sind.
Für die Gesundheit verwendet werden Lavendel zur Beruhigung (als Tee), Thymian (als Tee) bei Atemwegserkrankungen aber auch Bohnenkraut und Ysop (als Frischkraut in Salaten) für die Verdauung.
Gepflanzte Blumenwiese auf dem Ballenberg
Wer die Entwicklung einer neu gepflanzten Blumenwiese miterleben möchte, findet ein Beispiel im Freilichtmuseum Ballenberg. Im Teil ‚Jura‘ wurde in diesem Frühjahr ein Stück Wiese zu einer Blumenwiese umgepflanzt.