Bereits sind die ersten möglichen Bodenfröste angesagt. Höchste Zeit frostempfindliche, mehrjährige Gartenpflanzen vor den Winterfrösten zu schützen.
Und doch, es ist noch keine Eile angesagt. Wer aber Sorge tragen will zu den mehrjährigen Garten- und Terrassenpflanzen tut gut daran, diese rechtzeitig auf den Winter vorzubereiten.
Dahlien, Canna und Callas
Es schadet den Dahlien nicht wenn das Laub in einer kalten Novembernacht zum ersten Mal abfriert. Es ist aber doch so, dass diese Herbstarbeiten leichter von der Hand gehen, wenn die Temperaturen noch nicht allzu frostig sind. Dazu geht der Blütenflor der Dahlien jetzt sehr stark zurück. Ein Nachblühen ist, sollten sich die Temperaturen im November noch einmal erholen, nicht mehr zu erwarten. Deshalb werden jetzt die schönen Blumen noch geschnitten, eingestellt und damit der Wohnraum verschönert.
Noch blühen die Dahlien in den wunderschönsten Farben. Doch schon
bald wird der Frost diesem Blühen eine Ende bereiten
Laub und Stängel auf 10-20cm einkürzen und die Wurzeln mit einer Grabgabel sorgfältig ausgraben. Die nur leicht angetrockneten Wurzelstöcke ohne zu teilen eng in Kisten stellen und an ihren Überwinterungsort bringen. Sind die Wurzelstöcke vor dem Einschichten von Erde gesäubert worden, so sollte das Überwinterungsgefäss mit ca 2-3cm feuchtem Torfersatz oder Erde aufgefüllt werden damit die Wurzeln über den Winter ja nicht austrockenen. Dasselbe Vorgehen gilt auch für Cannas. Diese dürfen im Winter nicht austrocknen, wenn sie überleben sollen. Vor Mäusefrass schützen!
Callas sind oft im Topf gezogen und stehen auf der Terrasse. Zur Überwinterung wird somit der ganze Topf mit Pflanze in den Überwinterungsraum gestellt. Steht ein frostfreier Wintergarten oder ein heller Platz in der Wohnung zur Verfügung, lassen sich Callas auch durchkultivieren und blühen während des Winters auch noch. Solche Pflanzen sollten aber dann im späten Winter für die Ruheperiode in den Keller gebracht und erst im späten Frühjahr wieder angetrieben werden sonst blühen diese über den Sommer schlecht.
Callas die im Garten ausgepflanzt sind werden wie Dahlien bei Frostbeginn ausgegraben und zu den Dahlien ins Winterquartier gestellt.
Zitronelle (Lippia citrodora)
Der Zitronenstrauch verträgt ebenfalls kein oder nur wenig Frost. Meistens stehen diese im Kräuterbeet oder als Zier- und Nutzstrauch in einem grossen Topf auf der Terrasse. Da die Blätter einen ausgezeichneten Tee ergeben, der beruhigt und erfrischt, werden die einjährigen Triebe jetzt auf 20cm zurückgeschnitten, die Blätter abgestreift und für den Winter gedörrt was nicht sofort verbraucht wird. Zitronelle am besten einer Teemischung mit Oregano, Zitronenmelisse, etwas Lavendel oder Orangenblüte beigeben. Dieser Tee ist ein ausgezeichneter Genusstee. Er hilft aber auch jenen Leuten die unter der Winterzeit eher leiden und einen Aufheller brauchen.
Zitronellen ein Drittel kürzen
Die leicht zurückgeschnittenen Pflanzen zur Überwinterung ausgraben, den Wurzelstock so verkleinern, dass die Pflanze in einen Topf eingepflanzt werden kann. Gut angiessen und in einen frostfreien Überwinterungsraum stellen, kann auch, wie bei den Dahlien, dunkel sein. Im Winter nie giessen! Pflanzen die im Topf stehen direkt ins Winterquartier stellen und nicht mehr giessen bis ins Frühjahr, wenn diese dann wieder angetrieben werden.
sorgfältig ausgraben… |
…und zum überwintern eintopfen |
Rosmarin und Myrten
Sie gehören zusammen mit Lorbeer Oliven u.a. zu den Mittelmeergewächsen die nur bedingt Winterfest sind. Während Lorbeer und Oliven noch selten direkt ausgepflanzt sind und in Gefässen gezogen werden, sind Rosmarin und Myrten meist ausgepflanzt. Damit diese den Winter trotz allem gut überstehen ist es wichtig, dass sie mit anderen Pflanzen umgeben sind die ihnen etwas Schutz bieten wie z.B. Oregano, Ysop oder Salbei. Wichtig ist, dass jetzt um die Pflanzen herum der Boden gut abgedeckt ist mit Mulch aus geschnittenen, abgedorrten Staudenresten. Ein Abdecken mit einem doppelten Wintervlies schützt die Pflanzen zusätzlich vor starker Winterkälte. Das Wintervlies aber erst später, wenn die Tagestemperaturen unter 5°C fallen auflegen.
Rosmarin und Myrten aber auch Oliven und Lorbeer in Töpfen jetzt durchdringend giessen. Bei Frostbeginn die Töpfe gut isolieren (zusammen geknülltes Zeitungspapier mit Karton als Aussenwand, Noppenfolie oder doppelte Kokosmatte) damit der Gefrier- und Auftauvorgang verlangsamt wird und die Wurzeln keinen Schaden nehmen. Später, wenn wirklich die starken Fröste einsetzen den Oberteil mit einem doppelten Wintervlies schützen. Wo Noppenfolie eingesetzt wird ein Wintervlies darüber legen damit die Sonne den Innenraum nicht zu sehr erwärmt und nicht Kondenswasser entsteht auf der Innenseite der Folie (Fäulnisgefahr).