Jetzt, wenn das Lagergemüse heranreift, gibt es genügend Zeit um sich über die Gestaltung des Gartens im Frühjahr Gedanken zu machen.
Kleingärtner/Kleingärtnerinnen beginnen schon früh das nächste Gartenjahr zu planen. Pflanzen werden angezogen, Blumenzwiebeln gekauft um den Traum von einem blühenden Frühling Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei gibt es einige Punkte die beachtet werden müssen:
Blumenbeete nicht zu spät anpflanzen
Zwar haben noch keine Bodenfröste die Blumen vom Sommer vernichtet. Und doch geht der Blütenflor der Sommerblumen allmählich zurück. Dort, wo diese ihren Glanz und ihre Farben langsam verlieren, werden die Blumenbeete bald abgeräumt und mit Frühlingsblumen angepflanzt. Stiefmütterchen, Bellis, Vergissmeinnicht und andere treten jetzt an ihre Stelle. Damit das Blumenbeet etwas Farbe erhält werden einzelne Callunas oder Erikas mit eingepflanzt. Zwar mag dieser Abschied vom Sommer den Gärtner/die Gärtnerin etwas wehmütig stimmen. Doch für die Pflanzen ist es wichtig dass sie gut einwurzeln können, um den Winter möglichst unbeschadet zu überstehen.
Herbstpflanzungen werden mit blühenden Callunas oder Erikas verschönert, Blumenzwiebeln ab Mitte bis Ende Oktober in die Zwischenräume gepflanzt.
Blumenzwiebeln als besonders schöne Ergänzung
Jetzt stehen sie wieder in den Regalen der Verkaufsgeschäfte, die Blumenzwiebeln. In allen Formen und Farben präsentieren sie sich. Wer die Kultur der Blumenzwiebeln kennt weiss, dass diese nicht vor Mitte bis Ende Oktober gepflanzt werden dürfen. Zu frühe Pflanzungen können ein frühzeitiges Treiben zur Folge haben und einen schlechteren Blütenflor im kommenden Frühjahr. Es lohnt sich, die gekauften Zwiebeln bis in den Spätherbst im Keller oder sonst an einem kühlen und dunklen Ort zu lagern. Ab Mitte Oktober werden kleine und grosse Blumenzwiebeln tief gepflanzt 10-15cm tief. Das ist besonders wichtig in Blumenbeeten wo die Zwiebeln über den Sommer im Boden bleiben. Blumenzwiebeln sind ja mehrjährig und können über Jahre blühen. Herausgezüchtete Narzissen oder Tulpen Hybriden blühen aber nur im ersten und ab und zu auch noch im zweiten Jahr.
Es ist wichtig dass Blumenzwiebeln gepflanzt und nicht gesteckt werden. Ein blosses eindrücken in den Boden erhöht die Gefahr von Fäulnis. Bei schweren Gartenböden lohnt es sich, wenn beim Pflanzen etwas Sand ins Pflanzloch gegeben wird, damit die Blumenzwiebeln im Sand eingebettet sind. Das verringert auch die Gefahr von Fäulnis.
Blumenzwiebeln in Gefässen
Werden Blumenzwiebeln bereits in Töpfe, Schalen oder andere Gefässe gepflanzt, besteht die Gefahr, dass diese während des Winters durch ständiges frieren und auffrieren beschädigt und von Fäulnis befallen werden. Das vor allem dann, wenn die Witterung immer wieder von Frost zu Tauwetter wechselt. Um solche Risiken zu vermeiden, werden Blumenzwiebeln im Herbst in Töpfe gepflanzt und im Treibbeet topftief eingegraben und mit 10cm Erde, Torfersatz oder Holzspänen überdeckt. Das Glas kann ohne weiteres entfernt werden. Wo das Treibbeet fehlt, können die Töpfe auch in einem leeren Gartenbeet eingegraben werden. Aber Achtung! Mäuse können die Zwiebeln während des Winters schädigen. Deshalb ist es wichtig die Töpfe mit einem Drahtgeflecht (Kaninchengitter) abzudecken.
Etagenpflanzungen in Gefässen
Blumenzwiebeln lassen sich auch in Etagen pflanzen. Der Vorteil ist, dass mit den verschiedenen Blumenzwiebeln, die nicht alle gleichzeitig blühen, die Blütezeit wesentlich verlängert werden kann. Für diesen Zweck eignen sich terracottafarbige Kunststofftöpfe am besten, mindestens 30cm im Durchmesser.
Der Topf wird 10cm hoch mit nährstoffreicher Balkonerde gefüllt. Auf die Oberfläche werden die grossen Zwiebeln leicht eingepflanzt, Osterglocken, Tulpen, ca 3-5 Stk. Nach weiteren 10cm Erde kommen weitere Zwiebeln dazu, z.B. eine Hyazinthe in die Mitte oder 3-4 Narzissen . Diese werden eher ins Zentrum des Topfes gepflanzt. Nach weiteren 10cm Erde sind Muscari, Anemonen, o.a. an der Reihe, 5-10 Stück, dem Topfrand entlang.
Bei einer Etagenpflanzung Blumenzwiebeln nur leicht einpflanzen und mindestens mit 10cm Erde bedecken.
Jetzt wird der Topf aufgefüllt und mit Stiefmütterchen, Bellis u.a. angepflanzt.
Zuletzt wird die Pflanzung noch mit Krokussen und kleinen Iris verschönert. Diese Zwiebeln ca 5cm tief pflanzen.
Anschliessend den Topf im Garten bis zum Topfrand eingraben, gut giessen, gegen Mäuse ein Drahtgitter darüber legen und vor dem einwintern mit etwas Reisig schützen.
Dort wo kein Garten zur Verfügung steht und der Topf auf der Terrasse bleiben muss, wird dieser in eine schattige Ecke gestellt (Untersatz gefüllt mit Kies). Nun wird der Topf gut gewässert so dass noch Wasser im Untersatz sichtbar ist. Dann wird der Topf mit einer Kartonkiste umgeben die ca 5cm grösser ist als der Topf. Der Zwischenraum zwischen Kartonkiste und Topf wird nun mit zusammengeknülltem Zeitungspapier isoliert und die Pflanzen mit etwas Reisig abgedeckt. So überwintern die Zwiebeln sicher und beginnen während des Winters ganz langsam an zu treiben.
Die Töpfe auf der Terrasse wie auch diejenigen im Garten werden bei frostfreiem Wetter Ende Februar/anfangs März ausgepackt, bez. ausgegraben und an ihre endgültigen Standorte auf der Terrasse oder Balkon gestellt. Wenn nötig, gut wässern.
Die Blumenzwiebeln entwickeln sich jetzt ganz unterschiedlich und blühen zu verschiedenen Zeiten. Das macht diese Pflanzung sehr wertvoll. Sind die Blumenzwiebeln im Apri /Mai abgeblüht und das laub wird langsam gelb, wird dieses zurückgeschnitten. Jetzt stehen Stiefmütterchen, Bellis oder andere Zweijahresblüher, die im Herbst mit eingepflanzt worden sind, in voller Blüte und werden erst ausgewechselt, wenn sie den Sommerblumen Platz machen müssen.
Sind die Zweijahresblüher vorbei, Topf langsam austrocknen lassen und in den Keller stellen. Im nächsten Herbst Topf auspacken und Blumenzwiebeln wieder in frische Erde pflanzen.
Es gibt kaum eine Pflanzung die so viel Vorfreude und Spannung aufkommen lässt und die im Frühjahr so viel Freude bereitet.