Bohnen, ein wertvolles Sommergemüse

Bohnen sind als Gemüse sehr beliebt. Ob frisch oder konserviert (gefroren oder gedörrt), überall finden sie ihre Verwendung. Bohnen sind einfach im Anbau und bringen grosse Erträge. Sie lassen sich gut in eine Mischkultur einbauen.

Herkunft

Unsere Gartenbohnen stammen aus den tropischen und subtropischen Gebieten Südamerikas Noch heute lassen sich Wildformen bis hinauf in die Anden finden. Alle Wildformen sind windend. Die Naturvölker in der vorkolumbianischen Zeit bauten bereits Bohnen an. Bald nach der Entdeckung Amerikas wurden die Bohnensamen nach Europa gebracht wo sie als neues Gemüse rasch Beachtung fand und angebaut wurde.
Heute sind die Bohnen nicht mehr aus dem Kleingarten wegzudenken. Ihr hoher Eiweissgehalt macht sie als Gemüse besonders wertvoll. Wegen ihrer schnellen Entwicklung können bei Buschbohnen meistens als Vor- oder Nachkulturen angebaut werden. Bohnen sind Bodenverbesserer. Mit den Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln binden sie den Luftstickstoff und geben diesen an die nachfolgende Kultur weiter.
Alle Bohnen sind im rohen Zustand leicht giftig und sollten nicht in grösseren Mengen gegessen werden. Beim kochen zerfällt der giftige Stoff ‚Phasin’.

Die Stangenbohnen

Diese stehen der Wildform noch am nächsten. Stangenbohnen sind einjährige, im Gegenuhrzeigersinn windende Schlingpflanzen. Sie brauchen eine Stütze, ein Gestell oder eine Schnur wo sie sich daran hochranken können. Weiss bis blau blühende Sorten sind vorwiegend Kultursorten. Die rot blühenden Feuerbohnen können als Zier- oder als Nutzpflanze, oder Beides, angebaut werden. Stangenbohnen zeichnen sich aus durch ihren hohen Ertrag und durch ihren herrlichen Bohnengeschmack der auch beim dörren nicht verloren geht.

Die Kultur von Stangenbohnen

Stangenbohnen sollten nicht zu früh, ab Ende Mai bis anfangs Juni gesät werden. Wird zum klettern ein Schnurgerüst oder ein Netz aufgestellt so wird in Reihen gesät. Für Stickel in Ringe (Tellersaat) aussäen. Die Stickel werden dann in die Mitte gesteckt. Bei schlechtem Wetter können Stangenbohnen in Eierkarton, Torftöpfen oder kleinen Plastictöpfen im geschützten Treibbeet leicht vorgezogen und bei genügendem Erstarken gepflanzt werden.
Bei der Direktsaat auf warmes Wetter achten und die Bohnen, vor allem wenn es noch kühl und feucht ist, nicht zu tief säen (1 cm tief).
Nach guter Anfangsentwicklung einen organischen Dünger streuen und dann gut anwalmen um die Wurzeltätigkeit zu verstärken.
In einer Mischkultur stehen Stangenbohnen in der Mitte des Beetes, so können die Randreihen noch mit Salat, Federkohl o.a. bepflanzt werden.

Die Buschbohnen

Sie sind in der Kultur als spontane Mutation entstanden. Buschbohnen sind erst im 16.-17. Jahrhundert als niedrige, strauchig wachsende Pflanze bekannt geworden.

Es gibt sie heute in den Hülsenfarben grün, blau und gelb. Blaue Bohnen verlieren beim kochen ihre Farbe. Die meisten Sorten für den Kleingarten werden mehrere Male geerntet und gleich als Frischgemüse gebraucht. Überschüsse können aber auch eingefroren oder gedörrt werden.

Die Kultur von Buschbohnen

Buschbohnen gedeihen auf jedem guten, humosen und genügend kalkhaltigen Gartenboden. Sie werden in Reihen gesät. Bei frühen Saaten dunkelsamige Sorten wählen (Miry, Winnetou, Old Duke, Telstar u.a), weissamige Buschbohnen erst im Juni aussäen. Frühe Saaten nur Samendicke mit Erde zudecken.
Buschbohnen können von Mitte Mai bis anfangs Juli ausgesät werden. Frühe Saaten bis zur Keimung mit einem Vlies abdecken. Darauf achten, dass der Samen unter der Abdeckung nicht austrocknet, aber auch nicht überbewässern!
Aufgelaufene und erstarkte Saaten mit Kompost oder organischem Dünger düngen und gut anwalmen.

Pflanzenschutz bei Bohnen

  • Keimen die Bohnen schlecht, fehlt es entweder an Wärme (zu früh gesät, falsche Sorte) oder der pH ist zu tief ( es hat zu wenig Kalk im Boden).
    Massnahme: Bei der Aussaat können die fertig zugedeckten Saatreihen mit Holzasche oder Kalksteinmehl bestreut werden (eine kleine handvoll pro Laufmeter).
  • Läuse können mit Schmierseifenwasser, 2%tig, gespritzt werden. Immer am Abend nach Sonnenuntergang spritzen!
  • Bei Bohnenfliegenbefall auf eine gute Fruchtfolge achten und Bohnen nicht zu tief säen, damit diese schnell keimen. Bohnen in Mischkultur mit Kohlgewächsen oder Doldenblütler (Karotten, Fenchel, Pastinaken usw.) anbauen.